polit@ktiv - Integrierte Beteiligung
Integrierte Bürgerbeteiligung:
Online und Offline
Erfolgreiche Bürgerbeteiligung braucht eine breite Basis. Um möglichst viele Teilnehmer aus unterschiedlichen Bevölkerungsteilen zu erreichen und diese auch aktiv in den Beteiligungsprozess einzubinden, organisiert Polit@ktiv sogenannte integrierte Verfahren. Dabei haben die Bürger die Möglichkeit, sich sowohl bei Veranstaltungen vor Ort (Bürgerversammlungen, Workshops) einzubringen als auch ihre Ideen und Vorstellungen über die Online-Plattform in den Prozess einfließen zu lassen. Zentral für das integrierte Verfahren von Polit@ktiv ist, dass alle Beteiligungsformen gleichberechtigt miteinander kombiniert werden. Dies gelingt unter anderem durch eine intensive Dokumentation aller Beiträge vor Ort und die Extraktion von Aussagen. Statt eines losen Nebeneinanders verschiedener Verfahren gelingt es mit Polit@ktiv, die Diskussion auf mehreren Kanälen synchron verlaufen zu lassen.
Exkurs: Das "Metzinger Modell"
Der ganz große Wurf bei der Konzeption eines erfolgreichen Beteiligungsformats gelang uns im Vorfeld des Beteiligungsprozesses zur Zukunft der Bäder in Metzingen. Das gemeinsam mit der Gesellschaft für intelligente Projektsteuerung (GRiPS) erarbeitete Konzept steht unter dem Namen "Metzinger Modell" für ein besonders erfolgreiches Beispiel kommunaler Bürgerbeteiligung. Durch ein intensive Verknüpfung von Online- und Offline-Beteiligung und der Unterteilung in mehrere Beteiligungsphasen gelang es, sowohl die Bürgerschaft, als auch Stadtverwaltung und Gemeinderat für einen intensiven und ertragreichen Dialog zu gewinnen. Folgende Etappen wurden im Rahmen des Metzinger Modells bewältigt:
Auftaktveranstaltung in der örtlichen Stadthalle: Im Mittelpunkt stand die Erstinformation über das Projekt und den Ablauf der Beteiligung sowie die Sammlung erster Ideen seitens der Bürger.
Diskussionskreis auf Polit@ktiv: Hier konnten die Bürger online ihre Ideen und Argumente zu den bisherigen Planungen einbringen.
Marktstand auf dem örtlichen Wochenmarkt: Die Bürger wurden während ihres Einkaufs aktiv auf das Beteiligungsprojekt angesprochen, ihre Vorschläge wurden gesammelt und dem Diskussionskreis hinzugefügt
Postkarten-Aktion: An mehreren Orten in der Stadt (Rathaus, Schulen, Schwimmbäder) hatten die Bürger die Möglichkeit, auf Postkarten Pro- und Contra-Argumente zu den existierenden Planungsentwürfen zu notieren und die Karten in bereitgestellte Briefkästen einzuwerfen. Danach erfolgte die Extraktion der Argumente im Diskussionskreis.
Konsensuskonferenzen: 20 Bürger wurden per Losverfahren ausgewählt, um gemeinsam mit Sachverständigen und Experten die Vorschläge und Argumente der Bürger aus den vorherigen Beteiligungstationen zusammenzutragen und zu diskutieren. Am Ende wurde eine Bürgerempfehlung für den Gemeinderat erstellt.
Gemeinderat: Die kommunale Legislative hatte das letzte Wort. Auf Grundlage der Empfehlung der Konferenzteilnehmer wurde eine Entscheidung über die zukünftige Gestaltung der Metzinger Bäder gefällt.